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Die Arbeitszeit der Lehrpersonen in der Deutschschweiz

Einjährige Arbeitszeiterhebung bei Lehrerinnen und Lehrern verschiedener Schulstufen und Kantone


Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz gibt in Abständen von zehn Jahren eine Arbeitszeiterhebung in Auftrag, um zu ermitteln, wie viele Stunden Lehrpersonen pro Jahr aufwenden, um ihre berufliche Verpflichtung zu erfüllen. An der jüngsten Durchführung 2019 beteiligten sich über 10‘000 Lehrpersonen und 800 Schulischen Heilpädagoginnen und -pädagogen. Die Ergebnisse sind für die Deutschschweiz repräsentativ und weisen einen einmalig hohen Differenzierungsgrad aus, wodurch der Sudie nicht nur verbandspolitisch eine grosse Bedeutung zukommt.


Die Ergebnisse zeigen, dass die Lehrpersonen in der Deutschschweiz mehr arbeiten, als im Berufsauftrag vorgesehen ist. Je nach Stufe entsprechen die durchschnittlichen Überstunden 9% und 16% der Referenzarbeitszeit. 2009 lag die Arbeitszeit aber noch höher. Seitdem kam es vor allem in den nicht-unterrichtsbezogenen Aufgaben zu einer deutlichen Reduktion der Arbeitszeiten.


Vor allem Teilzeit-Lehrpersonen leisten überproportional viele Überstunden, wobei die unterrichtsbezogenen Tätigkeiten der Treiber dafür sind. Die grosse Mehrheit der Lehrpersonenin benötigt deutlich mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, als in im Berufsauftrag vorgesehen ist. Das Ausmass der Betroffenheit spricht dafür, dass die eigenen Ansprüche an den Unterricht nicht pauschal zu hoch gesteckt sind, sondern Ausdruck einer hohen Professionalität und eines hohen Engagements der Lehrpersonen sind. Trotz der arbeitszeitlichen Entlastung in den nicht-unterrichtsbezogenen Tätigkeiten stehen die beruflichen Anforderungen und Zeitressorucen somit weiterhin in keinem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Der anhaltende Trend zur Teilzeitarbeit und die nachweislich hohe Belastungsquote im Lehrberuf sind Ausdruck dieses Ungleichgewichts. Wenn der Berufsauftrag innerhalb der Referenzarbeitszeit erfüllbar sein soll, sind daher weitere Anstrengungen zur Entlastung der Lehrpersonen nötig.

Im Auftrag von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH)

2019, 2009, (1999)



Methodische Details: Die Erhebung deckt ein volles Kalenderjahr ab. Jede Lehrperson war aufgefordert, die Arbeitszeiten während einer zufällig zugeteilten Woche nach verschiedenen Tätigkeitskategorien zu protokollieren und weitere Fragen rund um das Thema Belastung und Entlastung zu beantworten. Die Auswertung erfolgt differenziert nach Schulstufe sowie für verschiedene Pensengruppen. Die Jahresarbeitszeit wird in absoluten Werten in Stunden sowie in Relation zur Sollarbeitszeit ausgewiesen. Neben Resultaten für einzelne Pensengruppen wird auch die Jahresarbeitszeit für ein Vollzeitäquivalent ausgewiesen. Aufgrund der periodisichen Durchführung der Erhebung können zeitliche Entwicklungen aufgezeigt werden.





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